ORA_Barocknacht! In Stile moderno
Als zu Beginn des 18. Jahrhunderts in London die Academy of Ancient Music gegründet wurde, war die Aufführung von älterer Musik ein Kuriosum. Dem Publikum stand der Sinn in der Regel nach Neuem und ältere Werke wurden für Wiederaufführungen neu arrangiert. Aber auch schon damals gab es durchaus Querelen, wenn Komponisten stilistisch unbekannte Wege gehen wollten und nicht „à la mode“ schrieben. Die Barocknacht 2024 widmet sich Bahnbrecher*innen, musikalischen Revoluzzer*innen und unbequemen Neutöner*nnen einst und jetzt.
Revolutionäre Alte Musik trifft zudem auf Neue(ste) Kompositionen aus der Masterclass an der Accademia Chigiana in Siena 2023, wo im August im Rahmen der Kooperation zwischen der Accademia Chigiana, dem Department für Alte Musik und dem Institut der Neuen Musik der Universität Mozarteum eine besondere Meisterklasse jungen Komponist*innen aus aller Welt die Möglichkeit geboten wurde, an ihren eigenen Kompositionen zu arbeiten und sie mit der poetischen und ästhetischen Klangwelt der historischen Instrumente zu verbinden. Wir freuen uns, Stücke von u.a. Luisa Antoni, Andreas Bäuml und Chiara Mallozzi unter der Leitung von Simone Fontanelli präsentieren zu können.
Programm
- 17:00 Uhr: „Le Nuove Musice“
Monodie, Sonate, Toccata trifft auf zeitgenössische Musik
Werke von: G. Frescobaldi, G. Caccini, D. Castello, C. Monteverdi u.a.
- 18:00 Uhr: „1.1.1700“
Werke von Arcangelo Corelli, Georg Philipp Telemann, A. Scarlatti, Luisa Antoni
- 19:00 Uhr: „Galanterien“
Werke von: C.P.E. Bach, J.J. Quantz, J. Ch. Bach, Andreas Bäuml
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- 20:15 Uhr: Membra Jesu nostri
Dietrich Buxtehude: „Membra Jesu nostri“, 7 Kantaten
Andreas Hofer: ausgewählte Motetten aus „Ver sacrum"
Barockorchester und vocalEnsemble der Universität Mozarteum
Leitung: Vittorio Ghielmi & Jörn Andresen
- 21:45 Uhr: „Revolution“
Werke von: J. Haydn, L. v. Beethoven, S. Fontanelli, Ch. Mallozzi
- 22:30 Uhr: Ein kleiner Salzburger Nach(t)klang
Andreas Hofer: Ver Sacrum seu flores musici (Salzburg, 1677)
Barockorchester und vocalEnsemble de Universität Mozarteum
Leitung: Jörn Andresen
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Über „Membra Jesu Nostri“
Als Kooperation zwischen den Departments Alte Musik und Orchester-, Chor- und Blasorchesterleitung gelangt ein Standardwerk der protestantischen Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts zur Aufführung: die "Membra Jesu Nostri" von Dietrich Buxtehude. Dieser Zyklus aus dem Jahr 1680 macht einzelne Körperpartien des Gekreuzigten zum Gegenstand von sieben Passionsmotetten mit identem Aufbau aus instrumentalen Sonaten, Solo-Arien und vokalen Concerti. Eine ähnliche Anlage besitzen auch die Ver sacrum-Motetten des zeitgleich in Salzburg wirkenden Barockkomponisten Andreas Hofer (Weiterer Termin: 24.3.2024, Evangelische Stadtkirche Bad Reichenhall)
